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Wir müssen hier raus.

Selbst wenn es

nur für ein paar Tage,

nur für wenige Stunden ist.

Diese Stadt zu verlassen,

ist genauso wichtig,

wie in ihr zu leben.

Also kaufen wir uns ein Ticket

und lassen alte Gewohnheiten hinter uns.

Ziehen vorbei

an cholerischen Chefs,

überfüllten Ersatzhaltestellen

und unpersönlichen Umarmungen.

Ziehen vorbei

an Komfortzonen,

No-Go-Areas

und fünfzigtausend Burgerläden.

Ziehen vorbei

an rasselndem Gelächter,

gebrochenen Seelen

und verwesenden Leichenteilen in der Spree.

Nur raus. Nur weg.

Selbst wenn die Reise

quälend lange dauert,

sehen wir das Ziel

immer näher rücken.

Dann endlich:

unendliche Weiten.

Der Wind drückt durch die Ohren

wie durch verstopfte Abflussrohre;

befreit von dem ganzen Dreck,

den man täglich zu hören kriegt.

Niemand stört.

Niemand redet.

Niemand versucht,

von sich zu überzeugen.

Niemand drängelt.

Niemand schubst.

Niemand versperrt

die Sicht.

Nur ein dünner Strich

zwischen Himmel

und Erde.

Hier könnte

es ruhig enden.

Ein Moment

wie das Funkeln

einer friedlichen Apokalypse.

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