VON ERIC AHRENS //
Wir müssen hier raus.
Selbst wenn es
nur für ein paar Tage,
nur für wenige Stunden ist.
Diese Stadt zu verlassen,
ist genauso wichtig,
wie in ihr zu leben.
Also kaufen wir uns ein Ticket
und lassen alte Gewohnheiten hinter uns.
Ziehen vorbei
an cholerischen Chefs,
überfüllten Ersatzhaltestellen
und unpersönlichen Umarmungen.
Ziehen vorbei
an Komfortzonen,
No-Go-Areas
und fünfzigtausend Burgerläden.
Ziehen vorbei
an rasselndem Gelächter,
gebrochenen Seelen
und verwesenden Leichenteilen in der Spree.
Nur raus. Nur weg.
Selbst wenn die Reise
quälend lange dauert,
sehen wir das Ziel
immer näher rücken.
Dann endlich:
unendliche Weiten.
Der Wind drückt durch die Ohren
wie durch verstopfte Abflussrohre;
befreit von dem ganzen Dreck,
den man täglich zu hören kriegt.
Niemand stört.
Niemand redet.
Niemand versucht,
von sich zu überzeugen.
Niemand drängelt.
Niemand schubst.
Niemand versperrt
die Sicht.
Nur ein dünner Strich
zwischen Himmel
und Erde.
Hier könnte
es ruhig enden.
Ein Moment
wie das Funkeln
einer friedlichen Apokalypse.