VON IRIS FORSTENLECHNER //

lass alles so wie es sein soll
und keinen augenblick später
sie küsst mich auf den mund und weint meine wangen entlang
ich denke: ich will mich in ihr finden
ich denke: ihr körper ist mein körper und ich mag nicht wie sie ihn unberührt lässt
aber nicht meine wangen
und nicht ihre hände
es wird wieder tränen geben
und ich stehe und warte wie alle anderen auch
mein shirt färbt sich violett wo das wasser den stoff berührt
große tropfen unter hauseingängen
tausend kleine vernebeln mir die sicht
und ich denke an ihre augen
an bildschirme geglüht
an kind-ichs und kindertränen
es liegt spannung in der luft und zwischen ihr und mir ist es leer
nur kinderängste
ich atme die regenfeuchte luft ein
nicht an sex denken
vielleicht findet sie mich nicht mehr schön, vielleicht hat sie mich nie schön gefunden, vielleicht kann sie auch nicht allein sein, so wie ich
und mein misslungener körper ist ihrer und wir kuscheln in die leere und verschmelzung ist nicht mehr, ist nur ein schwarzes loch und wir nennen es liebe