Zerfledderte Tauben
und Blaulicht, das von goldenen
Zapfhähnen reflektiert wird.
Ich bin hier Tourist und denke:
„Scheiß Touris!“,
weil ich daran gewöhnt bin.
Ab und zu erinnert mich auch was an zu Hause.
Aber da steckt so viel dazwischen.
Ein Lebensgefühl ganz für sich.
Ich versuche es in Fotos einzufangen.
Doch schaue ich sie mir an,
kommt davon nichts rüber.
Stattdessen lande ich selbst
auf etlichen Schnappschüssen
und auf Selfies als Komparse
im Hintergrund.
Der Mund geöffnet vor Staunen
oder gefüllt mit Streetfood.
Die Ohren belegt mit einer Sprache,
die ich nicht von meiner Mutter lernte.
Die Landestradition ist hier
ein Scheißdreck wert,
was mit nur entgegen kommt.
Ich sehe Kirchen, Gemäuer und Ruinen
und vergesse die Namen und Daten
auch gleich wieder.
Der Kontext reicht.
Mich interessiert viel mehr
was auf den Straßen geschieht.
Die Atmosphäre und Dynamik
der Bezirke.
Das soll sich tief in meiner
Erinnerung einbrennen!
Und all diese Gesichter!
Eins beeindruckender
als das Andere.
Gern würde ich Fotos
von ihnen machen.
Aber dass das zu nichts führt
hatten wir ja schon.
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